Früh verwaist erhielt Johann Sebastian Bach die erste musikalische Ausbildung durch seinen Bruder Johann Christoph (1671-1721). 1700 wurde er als Stipendiat in die Michaelisschule in Lüneburg aufgenommen. Bereits im März 1703 erhielt er sein erstes Engagement am Hof des Herzogs Johann Ernst von Sachsen-Weimar. Ein halbes Jahr später wurde er Organist an der neuen Kirche in Arnstadt. Im Sommer 1707 übernahm er die Organistenstelle an der St. Blasiuskirche in Mühlhausen (Thüringen), wo er am 17.10.1707 seine Cousine 2.Grades heiratete. Im Juli 1708 wurde er Organist und Kammermusiker am Hof der Herzöge Wilhelm Ernst und Ernst August aon Sachsen-Weimar, sechs Jahre später dort Konzertmeister mit Verpflichtung zur regelmäßigen Komposition von Kantaten. Seine Berufung als Kapellmeister an den vor allem der weltlichen Musik zugewandten (reformierten) Hof des Fürsten Leopoldt von Anhalt-Köthen konnte er erst nach einer heftigen Auseinandersetzung 1717 folgen. Von Köthen, wo er nach dem Tod seiner ersten Frau, seine zweite Frau Anna Magdalena Wilken (Wülken) 1721 heiratetet, ging er 1723 nach Leipzig um dort Thomaskantor zu werden. In Leipzig, wo er bis zu seinem Tode blieb, wuchs Bachs Ansehen als Orgelvirtuose , Kompositionslehrer, Orgelbegutachter und Komponist. Von seinen 20 Kindern aus beiden Ehen wurden vier Söhne bedeutende Komponisten.1747 reiste er mit seinem Lieblingssohn Wilhelm Friedemann nach Berlin und besuchte dort den Hof König Friedrich II. Gegen Ende seines Lebens erblindete er. (Quelle: Brockhaus 19.Auflage)